LEKTION 294: Skilager

LEKTION 294: Skilager

Skilager – jedes Jahr die beste aller Wochen im Leben eines Schülers. Ist man selber langsam eher im Alter des Lehrers angekommen, bleibt einem nur noch ein wehmütiger Blick zurück. Riz Casimir, Lawinentanz, heimliche Liebschaften – ging es in diesen Lagern eigentlich jemals ums Skifahren? Hier kommen die fünf schönsten und verklärtesten Erinnerungen an das Leben im Lagerhaus.

Knastküche

Einen hauseigenen Koch hatte man im Skilager meistens nicht dabei und somit wurde man kulinarisch meistens nicht verwöhnt. Nicht nur was das Essen anging, auch bei den Getränken hatte man nicht sonderlich viel Auswahl. Kalter Tee, Marke Eigenbrau, wurde in grossen silbernen Kannen auf die Tische gestellt. Da trank man dann doch lieber die Cola von gestern noch aus. Einziges Highlight war meistens der letzte Tag, da gab es meistens Fondue, doch dazu muss man wahrlich kein Kochkünstler sein.

Leider nur mittelmässig

Kennt ihr noch den talentierten Ski- oder Snowboardfahrer der seine Sache eigentlich gut machte aber trotzdem nicht mit den Besten mithalten konnte? Die Person, welche zu gut für die mittlere Fahrergruppe war, aber zu schlecht für die besten Fahrer. Von den Lehrern und Leitern wurde diese Person meistens als «Leitwolf» in die mittlere Gruppe verdonnert. Das machte die Sache einigermassen erträglich, da er wusste, er ist der Chef in der Gruppe.

Die etwas andere Species

Früher sind die Cool Kids mit dem Snowboard angereist und lachten über die Loser mit den Ski. Mittlerweile ist es umgekehrt. Doch egal, ob ein oder zwei Bretter unter den Füssen – es gab einen, der auf jeden Fall und ohne Ausnahme immer ein Brett vor dem Kopf hatte: Der Bigfoot-Fahrer. Als würden die kurzen, breiten, skiähnlichen Dinger nicht so schon doof genug aussehen, hatten sie auch noch pinke Zehen aufgemalt. Weiterer Minuspunkt: Meistens war der Bigfoot-Fahrer auch noch der, der vor Heimweh weinte. Seine Uncoolness unterstrich er zudem mit einem einteiligen Skianzug, den er offensichtlich vom grossen Bruder nachtragen musste. Aber das tat er mit einer Souveränität, die uns still und heimlich vor Neid erblassen liess. Genau so, wie wenn er seine Mini-Ski locker vom Lagerhaus zur Talstation tragen konnte.

Wein doch nicht!

Im Skilager gab es auch immer eine oder auch mehrere Personen, die ihr Heimweh nicht unterdrücken konnten und dies mit einem Bad voller Tränen offenbarten. Wieder mussten die Lehrer und die Leiter eingreifen in dem sie mit Wundermedikamenten wie Heimwehtropfen aus Wasser oder Heimwehtabletten in Form von Smarties den armen Kindern ihren Schmerz abnahmen. Danach war alles wieder gut und alles wieder vergessen.

«Ich liebe dich … eigentlich gar nicht»

Skilager sind bekannt für Kurzromanzen. Die meisten haben sich schon mal während eines Skilagers in jemanden verknallt. Die ganze Woche lang zerbricht man sich den Kopf wie man den neuen Schwarm nur ansprechen soll und man versucht stets gut da zu stehen wenn der Schwarm in der Nähe ist. Ende Woche gab es meistens noch eine Disco und selbst da konnte man meistens nicht über seinen eigenen Schatten springen. Am Ende des Lagers war man dann aber meistens froh, dass aus der Kurzromanze nichts Ernstes wurde.

Skilager waren eine unvergessliche Zeit in der Kindheit! Es ist immer wieder schön, sich daran zu erinnern und vielleicht über manche Situationen lachen zu können.

So und hiermit sind wir auch schon wieder fertig. Bis zur nächsten Lektion.